Der mittelalterliche Haushalt lässt allerhand vertraute Gegenstände erkennen. Essteller wurden in der Regel aus Holz hergestellt, ebenso wie Löffel und andere Küchenutensilien. Repräsentatives Geschirr stellte man aus Zinn her, was aber nur in wohlhabenderen Haushalten anzutreffen war. Dort findet man auch zunehmend Glas, das in Waldglashütten produziert wurde. Weiterhin findet man Steingutwaren, an deren spezifischer Verarbeitung man verschiedene Herstellungszentren identifizieren kann. Haushaltsbücher geben uns auch einen guten Einblick in Einkäufe und Bestände von Gewürzen und Salz, wobei gerade erstere zu ausgefallenen Speisen verarbeitet wurden. Löffel und Essmesser sind wichtige und symbolische Utensilien, die im Futteral mitgeführt werden können ("den Löffel abgeben").

Einen großen Luxus stellt es dar, sich auch im Dunkeln mit Licht versorgen zu können - durch Bienenwachs, Talgkerzen oder Kienspäne.

In mittelalterlichen Haushalten, die per se deutlich mehr auf Selbstversorgung ausgerichtet waren, als es heutige Haushalte sind, finden sich auch mannigfaltige Utensilien für verschiedenste Gewerke. Nähzeug mit Flicken und verschiedenen Garnen, in bessergestellten Haushalten auch zunehmend Bücher oder sogar Schreibwaren und Hilfsmittel für die Buchhaltung. Verstaut wurden viele Gegenstände in kleinen und großen Kisten, Span- und gedrechselten Dosen.

Aus zahlreichen Funden geht darüber hinaus hervor, dass der mittelalterliche Mensch ein großes Hygienebedürfnis gehabt haben muss. Kämme, Hilfsmittel für die Maniküre, Öle, Seifen, Schwämme, Rezepte für die Zahnpflege und vieles mehr geben beredt Zeugnis davon.

 

Das der Glaube für die damaligen Menschen eine sehr prägende Rolle gespielt hat, belegen mannigfaltige Pilgerdevotionalien, Heiligenkärtchen, Rosenkränze oder Souvenirs von den zahlreichen Wallfahrtsorten.

Die Menge an erlaubtem Schmuck und der Güte und Verarbeitung der Stoffe für die verschiedenen Stände wurde vielerorts über städtische Verordnungen geregelt.

 

Auch Spielsachen tun sich in den Fundkomplexen auf, vom einfachen tönernen Kinderspielzeug (unter anderem Pfeifentonpüppchen) bis zu Mühle- oder Kartenspielen.